jeu interdit

2-kanalige Video- Klanginstallation 1988 - 1994
jeu interdit

Zur Konzeption:
Die Medien der Simulation führen uns in andere Welten. Diese Bildwelten aus „Wirklichkeit“, Spiel und Fiktion und deren Mischformen sind solchermaßen miteinander vernetzt, daß ihre Analogien transparent werden – und das nicht nur bezogen auf Form und Inhalt der Bildinformationen, sondern auch und vor allem durch die Eigengesetzlichkeit der elektronischen Technik. Ihr vorrangiger Gebrauchswert liegt im Vorgang des Kopierens, der über den formalen Produktionsrahmen hinaus zum zweiten Inhalt dieser Arbeit wird. Die Notwendigkeit, interdisziplinär zu arbeiten, d.h. einen dem Bild adäquaten Ton im Elektronischen Studio der Technischen Universität zu produzieren, ergibt sich aus dem Konzept. Die Kopie von der Kopie von der Kopie im analogen Verfahren. Welche Möglichkeiten für solche Kunst durch Komposition der Entwendungselemente die digitale Technik bietet, überschauen wir im Ansatz. Während der Arbeit am Ton war ein Hauch davon spürbar. Keine Wiedergabeverluste mehr durch Vervielfältigung. Original und Kopie absolut identisch; d.h. Original und Kopie sind nicht „wirklich“ Original und Kopie. Wir haben neue Begriffe für die Wirklichkeit zu finden. In diesem Zusammenhang entdeckten wir die „Agonie des Realen“ von Jean Baudrillard und das von ihm angesagte Zeitalter der Simulation. Wir stellen uns dem. Indem wir den Irrglauben von den verschiedenen Welten durch deren Nivellierung zu verschütten suchen – als Paradigma für die Einheit von Wirklichkeit und Empfindung. . .
… Die 3 Ausgangsmaterialien: Spielfilm, Dokumentation, Computerspiel tauchen in der Installation wieder auf. Für das Konzept der Ent-WEND-ung haben wir uns entschieden, um auf die Techniken und ihre Gebrauchsweisen aufmerksam zu machen, die künftige Wertvorstellungen berühren, in unser Denken eingreifen werden. Wenn unsere Arbeit einen Beitrag leistet, diese Denkräume für die Zukunft zu präparieren, entspricht ihre Rezeption der Kraft der Simulation wie dem Denk- und Erfahrungsprozeß der Produzenten. Nichts Besseres könnte ihnen passieren, als dass die Gewalt der Installation für Rezipienten Wirklichkeit wird. Der Boden unter den Füßen; und doch schritt Jesus trockenen Fußes über den See. (Born/Heine)

Bühneninstallation in der Akademie der Künste Berlin 1992

Einführung Jochen Lingnau, Kino Babylon Berlin 1993

Einführung Jochen Lingnau, Kino Babylon Berlin 1993

Born, Lingnau, Heine, Aufführung, Kino Babylon Berlin, 1993

Born, Lingnau, Heine, Aufführung, Kino Babylon Berlin, 1993

Audio- und Videosteuerung für die Aufführung beim Festival «Berlin E88, Audio-Werkstatt» in der Kongreßhalle Berlin 1988

Audio- und Videosteuerung für die Aufführung beim Festival «Berlin E88, Audio-Werkstatt» in der Kongreßhalle Berlin 1988

Heine, Born, Kemnitz (vlnr.) nach der Generalprobe, Kino Babylon Berlin, 1993

Heine, Born, Kemnitz (vlnr.) nach der Generalprobe, Kino Babylon Berlin, 1993

1988 Uraufführung: Kongreßhalle Berlin, Audiowerkstatt E 88 (Parallelprojektion)

1989 Parkhaus im Englischen Garten, Symposion ‘Bildmaschinen und Erfahrung’ (Parallelprojektion)

1990 bildo Galerie, anläßlich der Berliner Filmfestspiele (zwei Monitore)

1994 Akademie der Künste Berlin, 5. Europäische Sommerakademie Film und Medien (Bühneninstallation)

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